Round Table: Was Design alles kann

18. Juli um 18.00, konamy Atelier, Parterre, Sihlquai 125, 8005 Zürich

Mit sieben Teilnehmern haben wir diesmal über Visionen bei der Arbeit diskutiert. Herausgekommen ist die Beschreibung eines Spannungsfelds, in dem sich die Arbeit von Designern bewegt. Das Spannungsfeld wird aufgespannt durch zwei Pole.

Einerseits ist Design und kreative Arbeit allgemein oft von einer inneren Passion getrieben. Die Arbeit besitzt einen Collness- und Spassfaktor und dient zu einem gewissen Mass auch dazu, sich selbst, seine Ideen und Visionen, zu verwirklichen. Auch sind die Ergebnisse oftmals nicht vorherzusehen, man muss langfritig denken und Risiken eingehen.

Auf der andern Seite berichten die Teilnehmer vom Umfeld, in dem sich Kreative als Angestellte wiederfinden. Es ist geprägt von einer hohen Geschwindigkeit in der Gestaltung, die keinen Raum lässt für Risiken oder Experimente. Im Entscheidungsprozess spielen Designer keine Rolle und müssen sich mit Kompromissen abfinden. Die Abläufe sind auf Profit getrimmt.

Die Realität bewegt sich irgendwo dazwischen. Wohl jeder hat schon einmal am Abend länger gearbeitet, um diesen ach so tollen Entwurf noch fertig zu kriegen, sich aber auch mal gefragt, ob dieser Radius nun so wichtig ist, gegen den sich der Hersteller so sträubt.

Nichtsdestotrotz gibt es auch spannende Ansätze, die dieses Dilemma etwas lindern können. Die vielen Beispiele von Firmen-internen Ideenwettbewerben sind ein Beispiel, wo Mitarbeit Zeit haben, ihre eigenen Ideen einzubringen. Eventuell darf man dann einige Tage in einem Resort verbringen, um sie weiterzuentwickeln (woraufhin sie doch nie umgesetzt werden). Oder man sucht sich als Designer eine Residency in einer fernen Stadt. Auch Unternehmen, die von Kreativen geleitet werden, haben natürlicherweise einen etwas andern Ansatz, so fällt zum Beispiel 'Freitag' mit hoher gestalterischer Qualität und Humor auf. Jetzt müssen nur noch mehr Kreative eine Firma leiten.

Kurzum, eine Lösung haben wir nicht. Wir bleiben dran, bis wir eine haben.